Zukunftsdialog 2023: "Historisches Wissen für nachhaltige Entwicklung"

10.03.2023 von 13.30 bis 18:00 Uhr

am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO)

Diskussionen über nachhaltige Entwicklung formulieren meist in die Zukunft gerichtete Perspektiven, doch ihre historische Bezugsperiode ist oft auf einen kurzen Zeitraum beschränkt. Dieser Zukunftsdialog widmete sich dem Beitrag historischer Forschungen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen anhand zweier Themen aus den Bereichen Klimawandel und Strukturwandel. Zum einen war dies die Bedeutung historischer Daten in der Risikoprävention, konkret ging es um die Rolle von (vor-)modernen Flutereignissen der prä-instrumentellen Epoche für den Hochwasserschutz. Zum anderen war der Strukturwandel der deutschen „Energielandschaft“ am Beispiel der Braunkohleförderung Thema, um die Rolle historischen Wissens in den laufenden Transformationsprozessen.

An beiden Zugriffen und im Lauf der Diskussion mit Wissenschaft und Stakeholdern wurde klar, dass die Übertragbarkeit historischen Wissens in gegenwärtige Prozesse und der Wille zur Reduktion komplexer Sachverhalte sowie die Kopplung an laufende politische Prozesse zentrale Herausforderungen sind, wenn es um die Integration historischen Wissens in gegenwärtige Nachhaltigkeitsdiskurse geht. Dies fordert die Geschichtswissenschaft heraus, ihre Beiträge mutiger zu formulieren und ihre spezifischen Formen von Evidenz klar vorzulegen und in ihrer Aussagefähigkeit einzuordnen.

Die Kurzdokumentation von Diskussion und Ergebnissen finden sie hier.